Der ersten Unschuld reines Glück,
Wohin bis du geschieden?
Du flohst und kehrest nicht zurück
Mit deinem süßen Frieden!
Dein Edengarten blüht nicht mehr;
Verwelkt durch Sündenhauch ist er,
Durch Menschenschuld verloren.
Bajdiše …
ist ein historisches Larp, das sich mit der schwierigen Kärntner Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschäftigt.
Der Ort Bajdiše im Österreichischen Grenzland zu Slowenien ist nach dem zweiten Weltkrieg von Schuld, Scham und Schmerz zerrissen. Vertreibung, Mord und Vergeltung haben das Klima zwischen der deutschen und slowenischen Volksgruppe jahrzehntelang vergiftet. Im brüchigen Frieden, da man den Hunger und die Kälte teilt, begibt sich im Gasthaus Slomšek Schicksalhaftes.
Ein Kammerspiel rund um das Thema Schuld und Sühne.
- Historischer Hintergrund
- Realistisches Rollenspiel
- Gecastete Rollen
- Konfliktgeladenes Setting
- Detaillierte Charaktere
- Brauchtum
- Vor- & Nachbereitung
- Reenactment
- epische Kämpfe
- Klamauk/Slapstick
Das Spiel
Es ist Sonntag, der 5. Januar 1947, die Rauhnacht vor Christi Erscheinung. Im Volksglauben der Kärntner Slowenen eine schreckliche Nacht, in der die Vergangenheit lebendig wird und der Teufel umgeht, wie ein brüllender Löwe, und sucht, wen er verschlinge (1 Petr 5,8).
Der alte Draš betreibt seit jeher ein Gasthaus im südkärntnerischen Waidisch/Bajdiše. In der einzigen Stube kommen die Waidischen abendlich zusammen, spielen Karten und trinken. Woher Most und Schnaps sind weiß keiner und will keiner wissen. Der Staat ist fern in Bajdiše. Man ist unter sich, seit Jahrhunderten.
Im Krieg erklärte der Hitler die ganze Gegend im Süden von Kärnten, die dunklen Täler und tiefen Gräben, zum Banditengebiet. Viele wurden in die Lager geschickt, viele versteckten sich, manche gingen zu den Partisanen. Es wurde gekämpft, oben in den Bergen und in den Höfen.
Fremde brachten ‘45 den Frieden, der keiner war. Todfeinde wohnen Hof an Hof und treffen sich, wie einst, beim Draš und spielen Karten und trinken. In den Herzen wünschen sich die einen Rache, die anderen Vergessen. Vor den Rauhnächten fleht die Drašin ihren Mann an, er soll das Gasthaus in der schlimmen Nacht zusperren. Er aber sagt, sie soll den Mund halten, und öffnet die Stube für die Gäste.
Ein kalter Wind weht vom Graben herauf, der Waidischbach rauscht wie ein Pulk Soldaten. Es ist in Bajdiše eine Rauhnacht, wie noch keine war.